Tipp-Nr. 8: Preiserhöhungen durch Bundesstraßen-Maut

Die aktuelle Frage:               

"Gibt es eine Strategie, wie man Preiserhöhungen durch die neue LKW-Maut auf Bundesstraßen abwehren kann? Ein Entsorger verlangt 7-10 € mehr pro Kubikmeter."

 

Antwort:  Diese Preiserhöhung riecht stark nach „Gelegenheit macht Diebe“ Da ich den alten Preis nicht kenne, kann ich die prozentuale Erhöhung der 7-10 € mehr pro cbm nicht berechnen. Die Forderung einer Spanne von glatt 7-10 € halte ich lieferantenseitig für nicht genau berechnet, sondern für eine beliebige Forderung. Entweder erhöht sich der Kubikmeter um 7 € oder um 10 €. Ich glaube auch nicht, dass eine genaue Berechnung der neuen Mautkosten zu geraden Werten führt. Da ich nicht die genauen Fahrzeugdaten Ihres Entsorgers kenne und auch nicht weiß, was entsorgt wird, müssen Sie für die Überprüfung der Preiserhöhungsforderung folgende Werte bei Ihrem Entsorger erfragen:
  • - zulässiges Gesamtgewicht des LKW
  • - Zahl der Achsen
  • - Schadstoffklasse des LKW
  • - maximale Ladekapazität des LKW
  • - Mautsatz pro Kilometer (ist abhängig von den Fahrzeugdaten)
  • - Anteil Autobahnkilometer an Gesamtkilometer in Prozent
  • - Anteil Bundesstraßenkilometer an Gesamtkilometer in Prozent
  • - Anteil Leerfahrten an Gesamtkilometer in Prozent
  • - Kosten je abgerechnetem (Last-) Kilometer ohne Maut
Wenn Ihnen diese Werte vom Lieferanten vorliegen, können Sie mit dem Mautkostenrechner sehr schnell abschätzen, ob die Lieferantenforderung passt: www.bundesstrassenmaut.deHier auf die Schnelle eine kleine Beispiel-Analyse: LKW 7,5 t, 2 Achsen, Euro 6 Schadstoffklasse, 8,1 Cent Maut pro Bundestraßen-Kilometer, Ladekapazität des LKW = 35 cbm Strecke mautpflichtiger Bundestraßen-Kilometer 80 %

Analyse mit dem Mautkostenrechner

Wie die obige Berechnung zeigt, ist die tatsächliche Kostensteigerung durch die neue Maut von mehreren Parametern abhängig. Im Beispiel beträgt die Gesamtkostensteigerung 4,6 %. Angenommen wir zahlen für die Entsorgung von xy bisher 100 € pro cbm , dann sind das bei 35 cbm 3.500 €. 4,6 % auf 3.500 € = 3.661 €. 161 € Mehrkosten geteilt durch 35 cbm = 4,60 € pro cbm Für Ihre Preiserhöhungsabwehr 1. Sie müssen zuerst abschätzen, ob die vom Lieferanten „Mondzahlen“ sind, oder eine realistische Grundlagen haben könnten. Das können Sie mit dem Mautkostenrechener sehr schnell abschätzen: https://www.bundesstrassenmaut.de/startseite/#c9952 2. Fordern Sie von Ihrem Entsorger 100 % Tranasparenz. Er soll Ihnen seine Kalkulation vor und nach der Maut detailliert zeigen. Verweigert er Ihnen das, wissen Sie sofort, dass er etwas verbergen möchte. 3. Grundsätzlich akzeptieren wir im Einkauf nur LKW der Klasse Euro 6 in Ausnahmefällen auch Euro 5! Unser Standpunkt: alle anderen sind richtige Dreckschleudern und damit nicht mehr zeitgemäss. Lieferanten und Spediteure hatten genug Zeit alte Fahrzeuge zu ersetzen. Elektro-LKW sind übrigens komplett von der Maut befreit. Hier die aktuellen Mautsätze:

Mautsätze

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Ich freue mich, Sie als Gast willkommen zu heißen. Es lohnt sich. Für Sie persönlich und Ihr Unternehmen. Garantiert! Herzlichst Ihr 
Jens Holtmann Einkäufer-Akademie