Die aktuelle Frage: 

"Wie können wir die Energieteuerungszuschläge (ETZ) bei Lieferanten wieder loswerden?"

Antwort:

Neben den Materialkosten sind auch die Energiepreise für Strom und Gas massiv gefallen (Grafiken siehe unten). Seit dem 01. März 2023 fallen diese nochmals durch die Preisbremse der Bundesregierung: Der Gaspreis auf 7 ct/kWh und der Strompreis auf 13 ct/kWh für Industriekunden. Ebenfalls wichtig: Der Wegfall der EEG-Umlage! Mit dem am 1. Januar 2023 in Kraft getretenden Energiefinanzierungsgesetz wurde die EEG -Umlage vollständig abgeschafft - bezahlen mussten Unternehmen und Verbraucher diese bereits seit dem 01. Juli 2022 nicht mehr. Allein diese Tatsachen sollten ausreichen, um die lästigen Energiepauschalen und -teuerungszuschläge wegzuverhandeln, da die ursprünglichen Begründungen der Lieferanten obsolet geworden sind. Der Widerstand, gegen diese beliebte „Cash-Cow“, wird erfahrungsgemäß groß sein.

Viele Lieferanten haben noch alte Energieverträge  - abgeschlossen vor dem 24.02.2022 (Ausbruch Ukrainekrieg)

Laut einer Befragung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) im März 2022 hatten 46 Prozent der Unternehmen  ihre Stromverträge für 2022 im Februar schon vollständig unter Dach und Fach. Bei der Gasbeschaffung zeigt sich ein ähnliches Bild. Auch hier hatte bereits die Hälfte der Unternehmen die Beschaffung für das Jahr 2022 bereits erledigt - teilweise mit Vertragslaufzeiten über das Jahr 2022 hinaus.

Energiepreise sind massiv gefallen

Der europäische Gaspreis an der TTF- Börse liegt aktuell mit rund 41 EUR/Mwh wieder auf dem Niveau vom Sommer 2021 (siehe Grafik). 

Spitzenausgleich verlängert

Mit der einjährigen Verlängerung des so genannten Spitzenausgleichs bis Ende 2023 werden energieintensive Unternehmen des Produzierenden Gewerbes angesichts der hohen Energiepreise unterstützt und die Sicherung einer bezahlbaren Energieversorgung gewährleistet. Dadurch werden ca. 9.000 Unternehmen weiterhin in Höhe von rund 1,7 Milliarden Euro von der Energie- bzw. Stromsteuer entlastet. Für die Zeit ab 2024 sollen die Begünstigungen für Unternehmen des Produzierenden Gewerbes reformiert werden, um zur Erreichung der Klimaschutzziele beizutragen.

Autor: Jens Holtmann