Die aktuelle Frage:
"Was genau kann ich tun, damit unser Lieferant KVP nicht nur als Pflichtübung sieht – sondern als echte Chance zur gemeinsamen Verbesserung?"
Antwort:
Viele Einkaufsabteilungen wünschen sich aktive Verbesserungsvorschläge von ihren Lieferanten – bekommen aber meist nur Floskeln oder Standardmaßnahmen. Der Grund: KVP wird oft einseitig eingefordert, ohne Nutzen und Struktur.
Dreh- und Angelpunkt: Machen Sie aus dem allgemeinen Wunsch nach „Verbesserung“ ein konkretes gemeinsames Ziel, das auf beiden Seiten Vorteile schafft.
So gehen Sie vor
1. Klären Sie zuerst intern, was Sie verbessern möchten
(z. B. weniger Verpackungsmüll, reduzierte Lieferverzögerungen, bessere Etikettierung, kürzere Rüstzeiten bei Anlieferung).
2. Sprechen Sie beim Lieferantengespräch ein messbares Ziel an, beispielsweise
„Wir möchten die Durchlaufzeit bei Wareneingang um 30 % senken. Können wir den Etikettenstandard gemeinsam überarbeiten?“
3. Zeigen Sie auf, was der Lieferant davon hat
– z. B. schnellere Rechnungsbearbeitung, weniger Rückfragen, langfristige Partnerschaft, planbare Abrufe
4. Halten Sie die Maßnahme fest – und führen Sie Review-Termine ein
Mini-Review in 4 Wochen, Ergebnisdokumentation, Anerkennung von Erfolgen
5. Vermeiden Sie Schuldzuweisungen – schaffen Sie ein „Wir gegen das Problem“-Mindset
Exkurs: Was ist eigentlich KVP?
- KVP = Kontinuierlicher Verbesserungsprozess stammt aus dem Lean Management / Kaizen
- bedeutet: kleine, stetige Verbesserungen im Prozess – gemeinsam identifizieren, bewerten und umsetzen
- keine Großprojekte, sondern einfache, praktikable Maßnahmen
Im Einkauf mit Lieferanten heißt das beispielsweise:
- Verpackungen optimieren
- Kosten senken
- Lieferzeiten verkürzen
- Prozessstörungen an Schnittstellen vermeiden
- Kommunikationswege verbessern
- Qualität stabilisieren und/oder steigern
- Verkaufspreise des Lieferanten verbessern
Ziel: Eine Win-Win-Verbesserung – kein Nachbesserungsdruck oder blinder Aktionismus.
Fazit: Ein gut geführter KVP mit Lieferanten ist kein Selbstläufer – aber ein starker Hebel zur Kostensenkung, Qualitätsverbesserung und Prozessstabilität. Voraussetzung: strukturierte Ansprache, klarer Nutzen für beide Seiten und kleine, realistische Schritte mit messbarem Fortschritt.
Autor: Jens Holtmann
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Herzlich Ihr
Jens Holtmann
Einkäufer-Akademie
